Thaddäus hatte eine Exkursion im Ummenlauh ausgeschrieben, aber nicht bedacht, dass an diesem Nachmittag der große Fasnetsumzug in Ehingen stattfindet. Deshalb blieb die Zahl der Teilnehmer überschaubar. Erster Halt war an einem Baum mit verschiedenen Flechten, u. a. einer hübschen Becherflechte.
Hier wird gerade der Spaltblättling, Schizophyllum commune, begutachtet.
Ist da nicht ein Rotrandiger Baumschwamm, Fomitopsis pinicola, dran?
Nein, das ist keine Striegelige Tramete, sondern eine Buckel-Tramete, Trametes gibbosa, obwohl das kein Buchenstamm ist!
Schaut mal, das ist die Zerfließende Gallertträne, Dacrymyces stillatus, hier auf der Schnittfläche der Fichte!
Und sogar Speisepilze kann man im Winter finden: Samtfußrübling, Flammulina velutipes!
Den hingegen essen wir nicht: den Bitterscharfen Zwergknäueling, Panellus stipticus.
Den interessantesten Fund machte ich am Schluss der Exkursion. Ein daumendicker Erlenast mit einer vermeintlichen Hexenbutter, Exidia plana. Ich wollte schon den Ast wegwerfen, da schaute ich doch noch mal genauer hin. Da sah ich schwarze, teilweise gestielte Becherchen, die aus der Rinde hervorbrechen. In "Pilze der Schweiz" hatte ich doch schon mal so etwas gesehen. Zu Hause nahm ich Breitenbach & Kränzlin, Band 1 zur Hand und siehe da, die Nr. 202 zeigt genau meinen Fund: Ionomidotis fulvotingens, der Braunschwarze Rindenbecher. Die Beschreibung stimmt voll mit meinen Beobachtungen überein.
2 Kommentare:
Wie schön, daß es auch andere Menschen gibt, die zu jeder Jahreszeit auf die Pilz-Jagd gehen.
Ich habe am Sonntag eine wunderschöne Riesen-Gallertträne "geschossen" und bin gerade dabei, das Bild im Spessart-Blog zu veröffentlichen.
Viele Grüße aus dem Spessart,
Rosemarie
Es gibt Leute, die gar nicht wissen, dass man auch im Winter Pilze und viele andere interessante Dinge in der Natur finden und erleben kann.
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